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Rosenheimer Stammbeckenmoore

In der Nacheiszeit vor 10.000 Jahren bedeckte ein Schmelzwassersee von der Größe des heutigen Bodensees das Gebiet zwischen Rosenheim, Bad Feilnbach und Raubling. Nach Trockenfallen des Sees entstand über dem tonreichen Seeboden im Laufe von Jahrtausenden eine Sumpflandschaft. Sie wuchs zu einem der größten und bedeutendsten voralpinen Moorkomplexe heran – den rund 43 km² großen "Rosenheimer Stammbeckenmooren". Zu diesem Komplex gehören vor allem die "Abgebrannte Filze" und "Sterntalerfilze", die "Hochrunstfilze" und "Kollerfilze".

Rosenheimer Stammbeckenmoore, Foto: Harry RosenbergerBlaukehlchen, Foto: Piclease, Erich-ThielscherTrotz starker Eingriffe in den Moorkörper sind die im Gebiet vorhandenen Lebensräume und ihre Tier- und Pflanzenarten noch heute von herausragender Bedeutung – sowohl für Bayern als auch für Europa. Aus diesem Grund wurden die Rosenheimer Stammbeckenmoore in den landesweiten Biotopverbund "BayernNetz Natur" und in das Europäische Schutzgebietssystem "Natura 2000" aufgenommen.

Renaturierung

Die Moorrenaturierung dient aber nicht nur dem Schutz der Arten und ihrer Lebensräume. Sie kann helfen, die Gefahr von Hochwassern zu mindern, und ist ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz: Während trockengelegte Moore das Treibhausgas Kohlendioxid freisetzen, wirken wiedervernässte Moore durch die Bindung von Kohlendioxid im neu heranwachsenden Torf der Erderwärmung entgegen. Nicht zuletzt bieten urige Hochmoore ein unvergessliches Naturerlebnis.

Meilensteine der Renaturierung sind ein LIFE Natur-Projekt (2005 – 2010), das INTERREG-Projekt „Moorallianz in den Alpen“ (2009 – 2012) und ab 2009 das Klimaprogramm Bayern 2020 (KLIP 2020). Insbesondere die Renaturierung der Koller- und Hochrunstfilze gilt als Paradebeispiel für eine gelungene, großräumige Renaturierung. Die Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz reicht weit über Bayern hinaus.



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