BayernTourNatur

Veranstalter-Umfrage zur BayernTourNatur

Bei Überlegungen, wie man die BayernTourNatur weiterentwickeln und an aktuelle Gegebenheiten anpassen kann, muss auch das Meinungsbild der Akteure berücksichtigt werden. Dazu hatte das Umweltministerium von Anfang Dezember 2020 bis Mitte Februar 2021 bei aktiven und ehemaligen Veranstaltern bzw. Naturführern eine Online-Umfrage durchgeführt.
Verwertbare Rückmeldungen liegen von 274 Personen vor. 90 Prozent der Umfrageteilnehmer (UT) sind bzw. waren mindestens zwei Jahre bei der BayernTourNatur aktiv, 60 Prozent mehr als sechs Jahre (s. Abb. 1). Im Folgenden werden die wichtigsten Umfrageergebnisse zusammenfassend dargestellt.

BayernTourNatur in Zeiten von Corona

Im Jahr 2020 konnte eine knappe Mehrheit (55 Prozent) der UT Naturführungen – hauptsächlich aufgrund der Corona-Situation – nicht wie geplant durchführen. Drei Viertel der UT geben an, dass die geltenden Corona-Auflagen den Ablauf ihrer Naturführungen erschwert haben.
85 Prozent der UT würden in der Saison 2021 trotz anhaltender Corona-Einschränkungen Naturführungen anbieten. Nur acht Prozent der UT können auf digitale Ersatzangebote zurückgreifen, ein Viertel der UT ist an solchen Angeboten interessiert (s. Abb. 2).


Abb. 2: Vorhandensein von bzw. Interesse an digitalen Angeboten.

Tipps für digitale Ersatzangebote

  • Lauschtour (lebendiger Audioguide per App)
  • „Actionbound“ (App für Multimedia-Guides und Handy-Rallyes)
  • Vortrag auf YouTube, Facebook & Co.
  • „Natursprechstunde“ als Video-Konferenz
  • Online-Naturspaziergang, virtuelle Führung
  • Digitales Bastelangebot (gemeinsames Basteln bei einer Videokonferenz)
  • Podcast

Nützlichkeit verschiedener Werbemittel

Das gedruckte Veranstaltungsmagazin finden 68 Prozent der UT nützlich, 24 Prozent der UT dagegen weniger oder gar nicht nützlich. Sowohl die speziell für die Veranstaltungsbewerbung vor Ort produzierten Eindruckplakate als auch die Motivposter zur Bewerbung der Gesamtaktion werden von rund der Hälfte der UT als nützlich empfunden. 36 Prozent der UT stufen die Motiv-Postkarte als nützlich ein. Mehrheitlich werden die „Streuartikel“ Lesezeichen-Lupe (60 Prozent der UT) und besonders das Bestimmungsheft „Tiere und Pflanzen unserer Heimat“ (82 Prozent der UT) als nützlich angesehen.

Datenverarbeitung

Die allermeisten UT geben an, dass die Datenerfassung (83 Prozent) und die Kalenderausgabe (75 Prozent) im Internet gut funktionieren. Die Funktionstauglichkeit der neuen App, die im August 2020 veröffentlicht wurde, beurteilen insgesamt nur 15 Prozent der UT. Die Bewertungen fallen weit überwiegend positiv aus. Die Hälfte der UT sagt, dass neben einer Online-Veröffentlichung auch eine Printpublikation ihrer Daten notwendig wäre.

Altersgruppen

Die Umfrage zeigt, dass ungefähr die Hälfte der UT mit ihren Führungen Kinder (6-13 Jahre) und jüngere Erwachsene (18-19 Jahre) ansprechen. Haupt-Zielgruppen sind aber vor allem die Jahrgänge ab 30 und aufwärts: 94 Prozent der UT erreichen die 30- bis 65-Jährigen und 86 Prozent der UT die Über-65-Jährigen. Drei Viertel der UT geben an, dass sie Jugendliche (14-17 Jahre) eher nicht oder gar nicht erreichen.


Abb. 3: Verschiedene Altersgruppen, die mit Naturführungsangeboten erreicht werden.

Tipps; wie sich Jugendliche begeistern lassen

  • Outdoor-Erlebnis, z. B. Trinken/Essen aus Wildpflanzen zubereiten.
  • Spielerische und interaktive Bausteine, auch sportliche Aktionen, Wettkämpfe o. ä.
  • Fledermausführung
  • Geo-Caching, Actionbound
  • Praktische Aktionen: Obstbaumschnitt, Nistkastenbau, Vogelberingung usw.
  • Mit dem Jäger durch den Wald
  • Citizen-Science-Projekte: Insekten- oder Vogelzählung etc.
  • Einbinden von Apps zur Pflanzenbestimmung

Veranstaltungszeitraum

Während die Mehrheit der UT (63 Prozent) mit dem bisherigen Veranstaltungszeitraum (April bis Oktober) gut zurechtkommt, sagen 32 Prozent der UT, dass ihnen dieser Zeitraum weniger oder nicht ausreicht. Knapp die Hälfte der UT bietet bereits Führungen in der Zeitspanne zwischen November und März an (44 Prozent) und würde sich wünschen, dass die BayernTourNatur ganzjährig läuft (46 Prozent). Allerdings gibt es mit 23 Prozent relativ viele UT, die hinsichtlich einer Laufzeitverlängerung keine Meinung haben.

Tipps für Naturführungen in den Wintermonaten

  • Vogelbeobachtung (Standvögel und Wintergäste)
  • Bestimmung von Sträuchern und Bäumen anhand von Rinde, Knospe und Frucht
  • Überwinterungsstrategien im Pflanzen- und Tierreich
  • Tierspuren lesen im Schnee
  • Schneeschuh- oder Langlauftour mit Augenmerk auf die Schonung der Natur
  • Führung durch die Kulturlandschaft, deren Strukturen im Winter besser sichtbar sind.
  • Eulen-Exkursion (Februar und März)
  • Frühblüher im März
  • Amphibien-Wanderung (März)
  • Fotos-Safari
  • Winterinsekten kennenlernen
  • Märchenwanderungen, Waldbaden
  • Basteln mit Naturmaterial
  • Bibertour
  • Sternenspaziergang


 

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